Die Bedeutung der Sportpsychologie bei Sportverletzungen

April 28, 2022

Unfälle und Verletzungen gehören leider genauso wie Siege und Niederlagen zum Leistungssport dazu. Dennoch stellt jede Verletzung für den Sportler einen Ausnahmezustand dar und ist je nach Schwere, Art und Zeitpunkt der Verletzung innerhalb der Saison mehr oder weniger belastend. Eine Herausforderung ist sie jedoch fast immer und kann weitreichende Folgen für die mentale Verfassung des Sportlers haben. Athleten werden durch eine Verletzung konfrontiert mit einer komplett neuen Situation und sind oft Ängsten, Sorgen und Unsicherheiten ausgesetzt. Diese können Ungewissheiten bezüglich des weiteren Verlaufs der sportlichen Karriere und dem Heilungsverlauf sowie einen merklichen Motivationsverlust betreffen. Dabei reagiert jeder Sportler anders stark auf ein solch einschneidendes Erlebnis, was allerdings nicht nur abhängig ist von der Schwere der Verletzung, sondern auch von der Art der psychologischen Betreuung in der Akut- und Rehabilitationsphase.

Dennoch ist neben der medizinischen und physiotherapeutischen Behandlung von Athleten eine sportpsychologische Betreuung während und nach einer Verletzung eher selten. Konzentriert man sich in dieser Phase hauptsächlich auf die physische Reintegration und vernachlässigt die psychische Beanspruchung kann es zu einer deutlichen Diskrepanz der Leistungsbereitschaft auf körperlicher und geistiger Ebene kommen. Nicht nur der Körper muss wieder gesund und fit werden – auch der Geist benötigt Zeit und Fürsorge, um sich von den Belastungen erholen und zum ursprünglichen Leistungsniveau zurückkehren zu können.

Die Arbeit mit einem Sportpsychologen innerhalb einer Verletzungsphase kann außerdem dazu beitragen den Heilungsprozess und die Rehabilitationsphase zu verkürzen. Ein bewährtes Mittel dazu ist beispielsweise das mentale Vorstellungstraining, also die Vorstellung einer Bewegung ohne deren tatsächliche Ausführung, um so gezielt Technik und Leistungsfähigkeit zu verbessern. Da das mentale Vorstellungstraining keine körperliche Aktivität voraussetzt ist es besonders geeignet während einer Verletzung oder wenn die Möglichkeiten des physischen Trainings ausgereizt sind.

Für den Rehabilitationsprozess ist ein wichtiger Faktor, dass der Athlet das Gefühl hat, aktiv am Heilungsprozess beteiligt zu sein, also ein gewisses Maß an Handlungsmöglichkeiten hat und dem weiteren Verlauf nicht gänzlich unfähig ausgesetzt ist. Methoden der Sportpsychologie wie das Mentale Training, Zielsetzungs- und Entspannungstraining können hierbei einen hilfreichen Beitrag leisten.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass die Sportpsychologie auch präventiv in der Vorbeugung von Verletzungen ausgesprochen nützlich ist, obwohl diese hier besonders wenig Aufmerksamkeit erfährt. Es ist noch immer eine weit verbreite Meinung, dass die Psychologie erst dann gefragt ist, wenn ein spezifisches Problem vorliegt. Dabei gibt es einige Faktoren, die eine Verletzung begünstigen und präventiv stabilisiert werden können, beispielsweise Stress. Nicht nur Athleten im Leistungssport, auch jeder von uns ist im Alltag gewissem Stress ausgesetzt. Gemeinsam mit einem (Sport)Psychologen kann man gezielt Methoden und Techniken trainieren, um einen gesunden Umgang mit stressigen Situationen zu lernen und Belastungen und Verletzungen bestmöglich vorzubeugen.

Wettkampfvorbereitung

admin-isabelle-abbasi- June 14, 2023

Mentales Vorstellungstraining im Leistungssport

admin-isabelle-abbasi- September 30, 2021

View All

Kontakt

Bei Interesse an einem Coaching kontaktieren Sie mich und wir vereinbaren einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch.

"*" indicates required fields